Drei Tage proppenvoll mit UX, das war die UXLX 2013 in Lissabon.
Für mich haben sich vor allem drei Themen besonders herauskristallisiert.
Personas, Projektvisionen und das Handzeichnen.
Personas spielen nach wie vor eine enorm wichtige Rolle im UX Prozess.
In drei von vier Workshops die ich besucht habe wurden Personas verwendet.
Kevin Hoffman, der über Meeting Design referiert benutzt Personas mit einem etwas anderen Ansatz. Seine Personas sind stets bekannte Figuren aus der Film-, oder Comicwelt. Die Features werden anhand der Bedürfnisse der Personas kategorisiert.
Jeff Gotthelf der sich mit Lean UX befasst benutzt „on the fly“ erstellte Personas um das Team bei der Zielfindung zu unterstützen. Dabei werden zwei grob skizierte, realistische Personas auf das Whiteboard gezeichnet. Die Namen, Demographie, Bedürfnisse und wie diese abgedeckt werden können, werden in Stichpunkten notiert.
Auch Giles Colborne dessen Thema die Einfachheit ist, weist auf die Wichtigkeit von Personas hin. Bei ihm dienen diese vor allem zur Bewusstmachung der Nutzergruppen „Mainstreamer“ und „Experts“. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig bei der Reduzierung von Komplexität in Oberflächen.
Weitere Varianten von Personas werden in den Talks am letzten Tag der Konferenz erwähnt, dabei auch optisch sehr ansprechende Ansätze mit sehr reduziertem Informationsgehalt (siehe letztes Foto)

Abbildung 1: Personas Kevin Hoffman

Abbildung 2: Personas Jeff Gotthelf

Abbildung 3: Personas Giles Colborne

Abbildung 4: Personas Autor unbekannt
Was mir auch in vielen Varianten begegnet ist kann man als eine Art Projektvision oder Projektauftrag bezeichnen. Ein Lückentext, wie er ähnlich auch zum Erstellen von Scrum User-Stories benutzt wird, formuliert einen Auftrag an das Team.
Besonders intensiv wurde das beim Lean UX Workshop mit Jeff Gothelf praktiziert. Hier wird die Vision anhand der Personas konkretisiert.
Auch Kevin Hoffman benutzt diese Technik um im Team Konsens und Bewusstsein für den Projektauftrag herzustellen.
Bei Giles Colborne wird ein Experience Cheat Sheet erstellt, das in die Rubriken Practical Emotional, Values eingeteilt wird.

Abbildung 5: Jeff Gothelf – Übung UX Sheet

Abbildung 6: Giles Colborne – Experience Cheat Sheet
Ein Workshop den ich leider nicht besucht habe, war der von Luise Klinker. Ihre Botschaft ist: „Jeder kann zeichnen!“. Auch Kevin Hoffman regt an vor allem Teammitglieder/Meetingteilnehmer zum sketchen, storyboarden und scribbeln anzuregen, die nicht zeichnen können. Ein Strichmännchen tut es auch und man kann mit einfachen Mitteln darstellen, was man im Kopf hat. Wichtig ist einzig, dass es da herauskommt (aus dem Kopf) und für andere sichtbar wird.
Alles in allem bin ich begeistert von der Konferenz: Sehr anspruchsvolle Workshops, tolle Talks und vor allem viele begeisterte und engagierte UX Designer. Der rege Austausch mit den Sprechern und Kollegen aus anderen Ländern war wirklich intensiv. Nicht zuletzt deshalb ist die UXLX auch für erfahrene UX-Designer eine Inspirationsquelle die für frischen Wind im Arbeitsalltag sorgt.
Ressourcen:
Giles Colborne – Advance Usability
Kris Higgins Sketchnotes